Entstehung des ISPs

Unmittelbar nach dem Verkauf unserer Erfolgsnummer KOGA machte ich mich daran, ein Fahrrad zu entwickeln - nach einer langen Tradition in der Fahrradindustrie -, bei dem sowohl Sicherheit als auch Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen sollten.

Die Kernidee war, den Fahrer tiefer zu positionieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir nicht im Segment der Kinderfahrräder landen. Das neue Fahrrad musste sein erwachsenes Aussehen behalten!

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Nach einer Untersuchung in Zusammenarbeit mit einigen Fahrradhändlern stellte sich heraus, dass eine Reihe ihrer Kunden, wenn sie zum Service kamen, ihre Sättel immer selbst tiefer eingestellt hatten. Sogar so tief, dass der Sattel die Oberseite des Sitzrohrs berührte, was eine sehr unglückliche Sitzposition verursachte. Warum? Weil sie tiefer (sprich näher) am Boden sitzen wollten. Es gibt immer eine gewisse Angst vor Stürzen, besonders bei Menschen über 55.

Mein Ziel war es aber nicht nur, den Fahrer durch die vertikale Sattelverstellung auf den Boden abzusenken, sondern auch - während der Einstellung der Sattelhöhe - den horizontalen Abstand vom Sattel zum Lenker in einer einzigen Bewegung (synchron) zu verstellen. Würde dies gelingen, wären alle logistisch extrem schwierigen Rahmengrößen auf einen Schlag überflüssig, was zu einem sogenannten 1 bike fits all Fahrrad führen würde. Immer schnell einstellbar für z.B. die ganze Familie!

In der gesamten Lieferkette der Fahrradindustrie könnte diese Idee für eine deutlich verbesserte Logistik sorgen. Schnelle Lieferungen - ohne große Verzögerung - würden möglich. Tausende von Modellen könnten eingespart werden. Nur die Grundmodelle, die die wichtigsten sind, würden bleiben. Apropos mehr Nachhaltigkeit!

Alles in allem standen wir vor einer schwierigen Aufgabe.

Mit meinem Wunsch, das erste 1 bike fits all zu erfinden, kam ich kaum voran, aber ich hatte im Sinn - als letzten Versuch - es über eine große Firma, die ich aus der Automobilbranche kannte, zu versuchen. Sie führten auch Recherchen für Dritte durch. Das ließ meine Forschungskosten in die Höhe schnellen, aber die Möglichkeiten waren viel größer als das vorhandene Know-how in der Fahrradindustrie.

Nach einiger Zeit stießen wir auf ein Wunder im positiven Sinne: Wenn man den Sattel vorne am Sitzrohr verstellt, erhält man einen sogenannten variablen Sitzwinkel, im Gegensatz zum bisherigen festen Sitzwinkel. Dies stellte sich später als Geschenk des Himmels heraus, denn es resultierte in einer der wichtigsten Durchbrüche in der Welt der Fahrräder der letzten Jahre.

Diese Erfindung wurde sofort mit einem Europa und USA Patent belohnt und kurz darauf mit dem Titel: mit Andries Gaastra's Erfindung ISP können Sie die sichersten Fahrräder in Europa bauen. (Good Industrial Design, T.U. Eindhoven)

Alles in allem war meine Mission mehr als erfolgreich und ich konnte mit großer Zufriedenheit auf den erzielten Erfolg zurückblicken.

Dieser praktischen und leicht einstellbaren idealen Sitzposition für alle Fahrer zwischen 1,45 und ca. 2,00 m, habe ich den passenden Namen INTELLIGENT SEATING POSITION, abgekürzt ISP gegeben.

Andries Gaastra